Die SN vom 15. 7.2025 berichten über die Klagen der Großglockner Hochalpenstraßen AG (Grohag) vor zu vielen Radfahrenden, die ein Sicherheitsrisiko darstellen würden. Das Ziel sei, diese an die Randzeiten zu bringen, damit tagsüber die Autos genügend Platz haben. Bei 250.0000Autos im Jahr gegen [über] 25.000 Radelnden ist zu fragen, wer das Risiko für wen darstellt. Jene, die mit dem Auto den Großglockner hochfahren, bringen dem Unternehmen Mauteinnahmen, die Radelnden (noch) nicht. Soll bei der neuen Landeshauptfrau vorgefühlt werden, ob die früher bereits gewünschten, aber aufgrund von Protesten abgesagten Pläne einer Maut auch für Radfahrende nun vielleicht doch kommen könnten? „Nein, das wollen wir verhindern, obwohl es dazu auch bei uns Gegenmeinungen gibt“, wird Grohag-Vorstand Johannes Hörl zitiert. In Zeiten der Erderhitzung scheinen Projekte wie die Großglockner Hochalpenstraße ohnedies fragwürdig, mit Treibhausgase produzierenden Automobilen den Nationalpark erkunden, ist aus der Zeit gefallen.
Die Großglockner Hochalpenstraße stammt aus einer Zeit, in der das Auto als Freizeitvergnügen entdeckt wurde. Mit dem Verbrenner den Gletschern beim Schmelzen zusehen, ist absurd. Jedenfalls braucht es kreative Lösungen, um eine gewisse Entflechtung der Verkehrsteilnehmenden und die Verringerung der Lärm- und Umweltbelastung zu erreichen. Fahrradstreifen dort, wo es die Breite der Straße hergibt, lärm- und emissionsabhängige Mautgebühren, Pilotvorhaben mit autofreien Phasen oder auch die Wiedereinführung eines öffentlichen Busses könnten Wege in die richtige Richtung weisen. Aus der Zeit gefallen sind übrigens auch Autorennen – Formel 1 ist eine falsche Zukunftsformel. International nehmen die Proteste gegen Autos in Naturschutzgebieten zu. Ein Bündnis aus Politik und Wissenschaft demonstriert beispielsweise gerade gegen ein Autorennen im norddeutschen Mariensiel. Kritisiert werden die Klimabelastung und der Lärm am Nationalpark Wattenmeer.
Nicht erschienener Leserbrief an die Salzburger Nachrichten