An die 20 Interessierte waren der Einladung des Salzburger Bildungswerk Seekirchen zum Workshop „Wir machen Zukunft“ in die Öffentliche Bibliothek Seekirchen gefolgt. Brigitte Drabeck vom Klimabündnis Salzburg und Elisabeth Sallinger von der Zukunftsallianz führten durch den Abend. Es galt, gemeinsam Aufgaben zu erfüllen und Klimarätsel zu entziffern, um an die Schlüssel zur Lösung der Klimakrise zu gelangen. Was im Spiel deutlich wurde, gilt auch in der Realität: Wir schaffen die Wende nur gemeinsam. Alle Regierungen, alle Unternehmen und alle Bürger und Bürgerinnen müssen ihren Beitrag leisten – Kooperation ist das Zauberwort der Transformation.
Wünsche an die Politik – Klimaschutz ernst nehmen, mehr Gerechtigkeit umsetzen
Im zweiten Teil des Workshops wurden Zukunftsideen für das persönliche Leben, für unsere Region sowie für die Klimapolitik in Österreich gesammelt. Gemeinsam mit den Ideen und Wünschen aus 80 Workshops in anderen Gemeinden aus ganz Österreich werden diese am Ende des Jahres der neuen Bundesregierung übergeben. Die Wünsche an die Politik bezogen sich auf ein gemeinsames Arbeiten an Klimalösungen jenseits des Parteienhickhacks, auf mehr Frauen in Entscheidungspositionen, sowie eine faire Verteilung und höhere Besteuerung von Vermögenden, um die Sozialleistungen, etwa die Sicherung im Alter, weiterhin gewährleisten zu können. Themen waren zudem die Verringerung des Bodenverbrauchs sowie die Förderung gesunder und klimafitter Ernährungsstile. Auch die Abstellung von fossilen Subventionen, das Verbot des Verbrennungsmotors und mehr Förderungen für Radwege und den Öffentlichen Verkehr wurden gefordert.
Wünsche für Seekirchen und an uns selbst – Mehr Gemeinschaftssinn und ein autofreies Zentrum
Gegenseitiger Respekt und Wertschätzung, mehr Gemeinschaftssinn, die Gleichbehandlung aller BürgerInnen, die Offenheit für Neues sowie mehr persönliche Begegnungen statt Medienkonsum – so einige der genannten Wünsche für den persönlichen Umgang. Auch ein Lebensstil des Genug und mehr Achtsamkeit gegenüber der Natur wurden eingebracht. Die Wünsche für Seekirchen bezogen sich ebenfalls auf die Förderung eines besseren Miteianders – vorgeschlagen wurden Begegnungsräume ohne Konsumzwang, ein Haus der Bildung und Vereine sowie mehr Umweltbildung an Schulen. Mehrfach genannt wurden ein autofreies Zentrum mit einer attraktiven Fußgängerzone, sichere Rad- und Fußwege sowie bessere Busverbindungen.
Der Workshop machte deutlich, dass das Bedürfnis nach Gehört-Werden groß ist. Zu Veranstaltungen wie dieser kommen vor allem Menschen, denen Umwelt- und Klimafragen ein Anliegen sind. Die Ergebnisse sind daher natürlich nicht repräsentativ, aber sie sind Ausdruck des Engagements interessierter BürgerInnen. Besten Dank an alle für die Mitwirkung und an Daniela Lukits von der Öffentlichen Bibliothek für Gastgeberschaft!
Die Ergebnisse im Detail sind im Folgenden angeführt. Ergebnisse weiterer Gemeinden findet ihr hier.
Wünsche für Seekirchen
Verkehr: Einrichtung einer Fußgängerzone, Gehsteige nur für Fußgänger, Raus der Autos aus dem Zentrum, Auflösung der Parkplätze im Zentrum, Umsetzung des S-Link bis Hallein, mehr Stadtbusse oder Ruftaxis, Öffentlicher Verkehr in die Nachbargemeinden
Infrastrukturen: Schaffung von Begegnungsräumen für BürgerInnen ohne Konsumzwang, Umsetzung eines Hauses der Bildung und Vereine inklusive Bibliothek, Bau einer Festhalle, mehr Bauen mit Holz statt Beton
Bildung: Mehr Umweltbildung an Schulen
Wünsche an die Bundespolitik
Politische Kultur: Höchste Priorität für Klimaschutz und gemeinsames Arbeiten an Lösungen ohne parteipolitische Reibereinen; mehr Frauen als Entscheidungsträgerinnen, denn diese sehen viele Probleme aus einem sozialen und enkeltauglichem Blickwinkel
Verkehr: Sichere Radwege, Firmenbusse für PendlerInnen bei allen größeren Firmen, Verbot von Autos mit Verbrennungsmotor
Soziales: Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens, gerechtere Verteilung, faire Verteilung statt ständiges Wachstum, Umsetzung von Vermögens- und Erbschaftssteuern, mehr Einrichtungen für psychisch Kranke und erkrankte ältere Personen
Energie: keine weiteren Förderungen für fossile Bereiche
Raumordnung: das Bodenbündnis gegen weiteren Flächenverbrauch bekannter machen, in die Höhe statt in die Breite bauen
Ernährung: Fleisch- und Milchprodukte einschränken, da diese Klimakiller sind, dafür 50 Prozent Getreide und 30 Prozent Gemüse.
Persönliche Vision
Miteinander: Gegenseitiger Respekt und Wertschätzung, mehr Gemeinschaftssinn, Gleichbehandlung aller BürgerInnen, mehr persönliche Begegnungen, Offenheit für Neues
Natur: Biodiversität fördern, viel Wald und Wiesen ohne Autos, höhere Steuern für Konzerne, dafür mehr Geld für Familien
Lebensstil: Weniger ist oft mehr, kein immer größer, höher, teurer, mehr Zeit für Beziehungen
Soziales: Sichere Pensionen, Bessere Absicherung im Alter, da z. B. eine 24-Stunden-Betreuung oft nicht leistbar ist.









