Groß war das Interesse am Vortrag zu „Nachhaltige Textilien“, der am 14.11.2024 in Zusammenarbeit mit dem Alpenverein Seekirchen, dem Klimabündnis und der Fairtade-Stadt Seekirchen organisiert wurde.. An die 50 Interessierte waren in den Gasthof zur Post gekommen, um sich über ökologische und faire Kleidung zu informieren. Im Bild: Referent Wolfgang Pfoser-Almer, Geschäftsführer von WearFair Österreich, mit Anna Steiner vom Alpenverein und Luisa Grabenschweiger, die den erkrankten Bildungswerkleiter Hans Holzinger vertreten hat. Unten ein Bericht von Anna Steiner. Hier die Folien des Vortrags zum Nachsehen.

Sich für die Geschichte unserer KLeider interessieren

Wie werden unsere Textilien produziert? Welchen ökologischen Rucksack haben sie? Welche nachhaltigen Outdoor- und Sportkleidungshersteller gibt es? Worauf kann ich als KonsumentIn achten – beim Kauf und bei der Reinigung? All diese Fragen wurden beim Vortragsabend des Alpenvereins Seekirchen, der gemeinsam mit dem Bildungswerk Seekirchen veranstaltet wurde, besprochen und diskutiert.

Mag. Wolfgang Pfoser-Almer, Geschäftsführer der Messe „Wefair“, konnte sehr anschaulich darstellen, wie wir den ökologischen Fußabdruck unseres Bekleidungsbedarfs niedrig halten können und auch wie man Produktionsbedingungen für die Arbeiter und Arbeiterinnen in den Fabriken beachten kann. „Bei einem T-Shirt zum Preis von 4,99 Euro zahlt jemand drauf!“, so der Referent. Aber das war den ca. 50 interessierten BesucherInnen ohnehin klar.

Mode ist ein großer Klimawandel-Treiber und ist für fünf Prozent des CO2-Ausstosses verantwortlich. Mode verursacht massive Umweltschäden, ist zB. für bis zu 35 Prozent des Mikroplastik in den Meeren verantwortlich. Mode produziert jährlich rund 100 Millionen Tonnen Müll. Mode beutet massiv Menschen entlang der Produktionskette aus, treibt viele sogar in den Selbstmord. In Modefabriken sind in den letzten Jahren tausende ArbeiterInnen durch schlechte Arbeitsbedingungen gestorben.

Ein paar praktische Tipps – Mode länger nutzen
Wenn jeder ein Bekleidungsstück ein Jahr länger nutzt, trägt er bereits enorm zur Reduktion der Umweltbelastung bei. Wenn man Wäsche nicht zu oft und nicht zu heiß wäscht, hält sie länger. Lufttrocknen ist kostenlos, verhindert den Verschleiß – siehe Flusensieb im Wäschetrockner. Für Polyester-Produkte kann man „Guppyfriend Bags“ verwenden. Dadurch kommt weniger Mikrofaser in das Abwasser. Bei Nähworkshops, Änderungsschneidereien oder in Repair Cafés kann man seinem geliebten Kleidungsstück auch ein zweites oder weiteres Leben geben.

Altkleider ordentlich entsorgen
Auch die Weitergabe von gebrauchten Kleidungstücken ist sinnvoll – am besten im direkten Austausch. Kleider, die man zu Flohmärkten oder Altkleidersammlung gibt, sollten in einem Zustand sein, wie man sie auch einem Freund oder einer Freundin weitergeben würde. Alles andere muss aussortiert werden und landet oftmals auf Müllhalden im globalen Süden. Da ist es noch besser, man gibt sie in die Restmülltonne. Da wird sie wenigstens bei uns, zu unseren Umweltbedingungen thermisch verwertet.

Informationen zu Mode mit gutem Gewissen bietet die Website: www.bewusstkaufen.at/

Großes Interesse beim Vortrag über Nachhaltige Textilien

Der Referent mit dem Team des Alpenvereins

Fotos: Luisa Grabenschweiger, Oskar Hofbauer