Gambia, etwa so groß wie das Land Salzburg und das Salzkammergut zusammen, zählt mit etwa 2,4 Mio. Einwohnern zu den kleinsten und ärmsten Ländern Afrikas. Der von Toni Wintersteller gegründete Verein „Gambia Sponsoring“ unterstützt seit vielen Jahren Landwirtschafts- und Bildungsprojekte, aktuell wird der Bau einer Schule gefördert. Zudem werden Menschen unterstützt, um eine Ausbildung absolvieren zu können. In einer gemeinsamen Veranstaltung des Katholischen Bildungswerk und des Salzburger Bildungswerk Seekirchen berichtete Wintersteller gemeinsam mit Michael Tornow, MItglied des Verinsvorstands, über eine Projektreise in diesem Jänner.

Die Landwirtschaft sei ertragreich, das Land fruchtbar, es gäbe mindestens drei Ernten, wenn genug Regen kommt bzw. Überschwemmungen ausbleiben, doch Gambia verfüge über keine Bodenschätze und kaum Industrie, 60 Prozent der Exporterlöse gehen auf Erdnüsse, der Tourismus an der 65 Kilometer langen Meeresküste entwickle sich langsam, so einige wirtschaftliche Eckdaten von Toni Wintersteller. Ein Problem sei die Leerfischung der Meeere durch internationale Fischfangflotten, sodaß den lokalen Fischern immer wneiger Ertrag bleibt. Das Land habe eine sehr junge Bevölkerung, 40 Prozent der Einwohner und Einwohnerinnen sind unter 14 Jahren. Der Wunsch vieler junger Menschen auszuwandern, sei groß.

„Gebt ihnen zu essen“, so lautet ein Motto der Arbeit von Gambia Sponsoring, und zwar im doppelten Sinn. Zum einen wird für Schüler und Schülerinnen die Versorgung mit regionalen Lebensmitteln finanziert, zum anderen mit dem Sayang Paradise Garden eine landwirtschaftliche Kooperative unterstützt. Für diese wurde etwa ein Wassertank mit einer Solaranlage errichtet. Aktuell wird auch der Bau einer Schule in Jambur gefördert. Der Musiker Assan Faal, der die Hälfte des Jahres in Salzburg lebt und hier als Maurer am Bau arbeitet, hat ein Grundstück zur Verfügung gestellt, mit dem Ziel darauf eine Schule für Kleinkinder zu errichten. Der Rohbau ist mittlerweile fertig, nun folgt die Inneneinrichtung und die Klärung, wie die Schule in der Zukunft betrieben werden kann. Sie soll ein Angebot für die Kinder aus dem Dorf werden, da die nächst gelegene Schule ein Stunde Gehzeit entfernt liegt. Da es in Gambia acht verschiedene Sprachen gibt, sei es wichtig, dass die Kinder Englisch lernen, nur so hätten sie Chancen auf weitere Bildungsabschlüsse, betonte Wintersteller. Der Verein Gambia Spnsoring setzt daher neben landwirtschaftlichen Projekten auf die Förderung von jungen Menschen, um ihnen Bildung zu ermöglichen.

Unterstützung gibt es auch für Familien sowie für Hilfe zur Selbsthilfe. Michael Tornow berichtete von einer Frau, deren Mann bei der Flucht nach Europa umgekommen sei. Die Witwe mache nun eine Ausbildung zur Krankenschwester. Um ihre vier Kinder und sich ernähren zu können, wird die Frau unterstützt, bis sie ihre Ausbildung abgeschlossen hat. Als Kassier des Vereins betonte Tornow, dass die Spenden an den Verein zu 100 Prozent bei den Betroffenen ankommen, da der gesamte Organisationsaufwand sowie die Projektreisen aus eigener Tasche finanziert werden.

Die Projekte werden hauptsächlich aus Spenden finanziert, für den Schulbau gab es auch eine Förderung durch die Entwicklungszusammenarbeit des Landes Salzburg. Gesammelt werden auch gebrauchte Fahrräder, Reinigungsartkel, medizinisches Gerät sowie Schuhe, die in einer von einem Gönner in Lengfelden zur Verfügung gestellten Lagerhalle gesammelt und mit einem Containern nach Gambia transportiert werden.

Mehr zu den Aktivitäten des Vereins findet man auf der Homepage. Das Buch „Meine Reise nach Afrika“ von Toni Wintersteller kann gegen eine Spende für den Verein bei ihm persönlich bezogen werden. Der informative Abend mit über 30 Interessierten erbrachte ebenfalls Spenden in der Höhe von 760 Euro – herzlichen Dank dafür!

Im Bild v.l.n.r.: Siegfried Dietz (Unterstützer der Materialtransporte), Michael Tornow (Kassier Verein Gambia Sponsoring), Christine Pongruber (Katholisches Bildungswerk), Toni Wintersteller (Gründer und Obmann Verein Gambia Sponsoring), Hans Holzinger (Salzburger Bildungswerk Seekirchen)