27. Februar 2024 Kinder in der medialen Welt begleiten. Fakten und Tipps zur Medienerziehung

Die „Neuen Medien“ im Allgemeinen und das Smartphone im Besonderen stellen für Eltern eine Herausforderung dar, mit der sie im Zusammenleben mit ihren Kindern unweigerlich konfrontiert werden. Häufig verstehen Erwachsene nicht, was Kinder und Jugendliche so faszinierend finden – und für die Kinder und Jugendlichen wiederum sind Bedenken und Desinteresse der Erwachsenen unverständlich.

22 junge Mütter, drei Väter und eine Oma waren zum Vortrag der Medienpädagogin Sara Wichelhaus in der Öffentlichen Bibliothek Seekirchen gekommen. Es ging um folgende Fragen ging: Warum sind Medien für Kinder und Jugendliche so wichtig? Worauf sollten Sie besonders achten? Was können Sie im konkreten (Not-)Fall tun?

Die Referentin verwies auf Schutzprogramme sowie die Notwendigkeit von Regeln, wichtig und entscheidend sei aber eine gute Beziehung zu den Kindern und ein Vertrauensverhältnis. Kinder wachsen mit den neuen Medien auf und sollen diese auch nützen. Alarmzeichen seien aber, wenn Kinder z. B. nicht mehr mit Freunden und Freundinnen zusammen sein wollen, wenn die schulischen Leistungen nachlassen oder die Lust auf Bewegung und Sport nachlasse. Als Herausforderungen nannte Wichelhaus das Hereinfallen auf Fake News, das unbedachte Versenden von Fotos, auch Nacktbildern, sowie insbesondere die (erwartete) Selbstinszenierung in den sozialen Medien. Jugendliche würden sich nicht mehr nur untereinander im Freundeskreis vergleichen, sondern auch online im Netz. Es gehe mittlerweile sehr stark auch um die Frage „Wer bin ich im Internet?“ und um perfektionierte Role-Models.

Zum Abschluss gab Wichelhaus noch ein paar Tipps: “ Je kompetenter Ihr Kind mit Medien umgehen kann, umso weniger kann passieren. Lernen Sie mit Ihrem Kind/Jugendlichen mit und lassen Sie sich Dinge erklären.Stärken Sie das Selbstvertrauen und den Selbstwert Ihres Kindes.Beziehungsangebote sind kein Beschwerdemanagement! Erwachsene, die nur verbieten oder – ohne selbst Erfahrungen gemacht zu haben – das Internet laufend kritisieren, werden von den Kindern nicht ernst genommen. Reagieren Sie nicht „besserwisserisch“, wenn Ihr Kind in eine problematische Situation gerät, vor der Sie schon immer gewarnt haben. Unterstützen Sie Ihr Kind viel mehr dabei, aus Fehlern zu lernen. Stellen Sie gemeinsame Regeln auf. Je älter, desto mehr Autonomie.“

Referentin: Sara Wichelhaus, Sozialarbeiterin, zertifizierte Saferinternet.at-Trainerin und freie Referentin der Medienpädagogik. Im Bild oben rechts mit der Leiterin der Öffentlichen Bibliothek Seekirchen Daniela Lukrez und dem Bildungswerkleiter Hans Holzinger. Fotos: Lupetzki, Holzinger